„Deutschland ist für dieses Jahr meine Heimat geworden“

Wahlkreis - 20. Dezember 2013
SeVana mit Ihrer Gastmutter Mona und Ihrem Paten vor dem Stiftscafé in Wietmarschen
SeVana mit Ihrer Gastmutter Mona und Ihrem Paten vor dem Stiftscafé in Wietmarschen

Wietmarschen. Familie Langner hat in diesem Jahr besonderen Besuch. Seit August lebt bei ihr die Austauschschülerin SeVana Bierman aus den USA. Möglich macht dies das Parlamentarische-Patenschafts-Programm (PPP) des US-Kongresses und des Deutschen Bundestages. Am Freitag lernte SeVana nun gemeinsam mit ihrer Gastmutter Mona Ihren „Austauschpaten“, den CDU-Bundestagsabgeordneten Albert Stegemann, kennen.

SeVanas strahlendes Lächeln macht auf Anhieb deutlich: Die Siebzehnjährige, die aus einem Vorort in der Nähe von Saint Louis, Missouri, stammt, fühlt sich im Emsland und der Grafschaft Bentheim wohl. So hat sie in ihrem Wohnort Wietmarschen und an ihrer Schule, dem Franziskusgymnasium in Lingen, schnell Freunde und Anschluss gefunden. Hin und wieder hadert die Amerikanerin zwar noch mit einem passenden deutschen Wort, ihre Fortschritte sind aber unüberhörbar.

Junge Amerikanerin lebt auf Einladung des Bundestages in Wietmarschen

Besonders freut sie sich, gute Gasteltern gefunden zu haben. Dabei haben beide Seiten eher durch Zufall zueinandergefunden. „Unsere Tochter ist für ein Austauschjahr in den USA“, berichtet Gastmutter Mona. Daher habe sich die Familie entschlossen, eine Amerikanerin bei sich aufzunehmen. Die Entscheidung haben die Gasteltern nicht bereut. Sie nutzen das Jahr, um SeVana Deutschland zu zeigen und dabei Deutschland selber neu zu entdecken. Besonders die Weihnachtsmärkte in Trier und Bonn haben SeVana gefallen. Aber auch in Wietmarschen sind ihre Wochen gut gefüllt. Dreimal wöchentlich spielt sie Posaune, nimmt zudem beim SV Wietmarschen am Volleyballtraining teil. In der freien Zeit kocht sie mit ihrem Gastvater Holger. So bereiteten beide Ende November ein echt amerikanisches „Thanksgiving dinner“ zu. Die Rezepte steuerte ihre Mutter aus den USA bei, die dank Videotelefonie über das Internet „mit am Tisch saß“.

Mittlerweile hat SeVana auch erste Unterschiede zwischen beiden Ländern ausgemacht. „In Amerika sind wir immer ‚busy‘ “ also beschäftigt. Die Deutschen trinken erst einmal Tee und entscheiden dann. Das ist toll. Es gibt mehr Zeit zum Nachdenken und man trifft häufiger die bessere ‚choice‘ “ die bessere Wahl“, stellt SeVana fest. Sie scheint ein gutes Gespür für Menschen zu haben.

Im Mai geht es für SeVana nach Berlin, wo sie Albert Stegemann wiedertreffen wird. Für den frischgewählten Bundestagsabgeordneten ist SeVana die erste Stipendiatin, die er betreut. Schnell hat er das Patenschafts-Programm zu schätzen gelernt. „Es gibt ein altes Sprichwort: ‚Man bereut nicht seine Fehler, sondern nur die Dinge, die man nicht gemacht hat“, so Stegemann. Daher sei es gut, Erfahrungen zu machen und die Welt in Ihrer Verschiedenartigkeit kennenzulernen.  SeVana gehe das mit ihrer Lebensfreude und Offenheit völlig richtig an.

Das Parlamentarische Patenschafts-Programm organisiert und finanziert den Austausch von SchülerInnen und Auszubildenden zwischen den beiden Ländern. Ab dem Frühjahr 2014 können sich Interessierte für das Programmjahr 2015/2016 bewerben. Weitere Informationen unter: www.bundestag.de/ppp.

Schlagwörter: