Wegfall der Haftpflichtversicherung gefährdet Geburtshilfe in der Region

Wahlkreis - 06. April 2014

Stegemann: Werde mich für die Arbeit der Hebammen einsetzen

Bawinkel/Berlin. „Die Arbeit von Hebammen ist für werdende Eltern unerlässlich. Wir brauchen eine tragfähige Lösung, die den Bedürfnissen der Geburtshilfe Rechnung trägt“, so der Bundestagsabgeordnete Albert Stegemann. Angesichts der auslaufenden Haftpflichtversicherung fürchten auch die Hebammen im Emsland um ihre berufliche Zukunft. Aus diesem Grund traf sich der CDU-Politiker in dieser Woche mit betroffenen Geburtshelferinnen in Bawinkel. Ebenfalls gekommen waren die Sozialdezernentin des Landkreises Emsland Dr. Sigrid Kraujuttis sowie die Gleichstellungsbeauftragte Marlies Kohne.

Kreishebamme Elvira Streck fasste gleich zu Beginn des Gespräches die möglichen Folgen des Wegfalls der Haftpflichtversicherung zum 1.Juli 2015 zusammen. „Die aktuell hohen Versicherungsprämien sind für Hebammen bereits jetzt eine große finanzielle Belastung.“ Demgegenüber stünde ein besonderer Beruf, mit unregelmäßigen Arbeitszeiten und großer Verantwortung für die Mutter und deren Neugeborenes. „Ohne die benötigte Versicherung  stehen wir vor dem Aus.“, so Streck weiter. Auch für werdende Eltern würde die Situation schwieriger werden, unabhängig davon, ob sie sich für eine Entbindung Zuhause, im Geburts- oder Krankenhaus entscheiden.

Unterstützung erhielten die Hebammen von Sozialdezernentin Dr. Sigrid Kraujuttis.  Sie sieht die Hebammen in einer zentralen Rolle: „Ihre Funktion geht über die medizinische Dimension hinaus. Sie bereiten Eltern auf die Geburt ihres Kindes vor, sie stehen ihnen während der Geburt zur Seite und kommen auch lange nach der Entbindung nach Hause. Jede Wöchnerin, die dies erlebt hat, wird dankbar für die Unterstützung gewesen sein.“

Für Stegemann ist es daher eine Herzensangelegenheit, sich für eine flächendeckende Versorgung und die Wahlfreiheit der Geburtshilfe stark zu machen. Umso mehr freue er sich, dass dieses Thema zurzeit auch in der breiten Öffentlichkeit diskutiert wird. „Erst letzte Woche gab es im Bundestag wieder eine Debatte. Die Petition mit mehr als 350.000 Unterzeichnern hat ihr Ziel nicht verfehlt“ so Stegemann. Die Bundesregierung und die CDU/CSU-Fraktion würden derzeit an einer zielführenden Lösung arbeiten, versicherte der Abgeordnete weiter. Nun sei vor allem zu klären, inwiefern der Staat privatwirtschaftliche Risiken absichern kann. Da gerade in den ländlichen Regionen Hebammen einen besonderen Wert für die Gesellschaft hätten, sei er zuversichtlich, dass eine Ausnahme für alle betroffenen Hebammen gefunden wird, so Stegemann abschließend.

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