Kanitz: „ANF leistet entscheidenden Beitrag für sichere Kernenergie weltweit“

Wahlkreis - 17. Mai 2016

Lingen/Gronau. Das am Sonntag in Kraft getretene internationale Übereinkommen über den Schutz von Kernmaterial haben die CDU-Bundestagsabgeordneten Steffen Kanitz und Albert Stegemann im Vorfeld zum Anlass genommen, um sich über die Kerntechnik im Emsland und Münsterland zu informieren. „Nur mit dem Know-how hier vor Ort kann sich Deutschland international für sichere Kerntechnik einsetzen“, unterstreicht Kanitz als Berichterstatter der CDU/CSU-Fraktion im Deutschen Bundestag für Kerntechnik.

Foto (v.l.): Dr. Günther Bäuerle, Referent AG Umwelt der CDU/CSU-Fraktion; Peter Reimann, AREVA; Albert Stegemann, MdB; Steffen Kanitz, MdB; Andreas Hoff, Werksleiter; Uwe Hilling, Fraktionsvorsitzender CDU Stadtverband Lingen; Christian Fühner, Vorsitzender CDU Stadtverband Lingen
Foto (v.l.): Am ANF Standort in Lingen: Dr. Günther Bäuerle, Referent AG Umwelt der CDU/CSU-Fraktion; Peter Reimann, AREVA; Albert Stegemann, MdB; Steffen Kanitz, MdB; Andreas Hoff, Werksleiter; Uwe Hilling, Fraktionsvorsitzender CDU Stadtverband Lingen; Christian Fühner, Vorsitzender CDU Stadtverband Lingen

Die Abgeordneten haben sich bei Gesprächen in der Urananreicherungsanlage URENCO in Gronau sowie der Brennelementefabrik ANF und am RWE-Kraftwerksstandort in Lingen über die aktuelle Situation und Herausforderungen informiert. Begleitet wurde Sie hierbei vom CDU-Stadtverbandsvorsitzenden Christian Fühner und den Fraktionsvorsitzenden Uwe Hilling. Die Politiker zeigten sich beeindruckt von der Arbeit und dem Sicherheitsniveau in den Anlagen. Die Mitarbeiter haben in den letzten Jahrzehnten viel Know-how im sicheren Umgang mit der Kerntechnik erarbeitet.

CDU-Bundestagsabgeordnete wollen Kompetenz in Region erhalten

So sei Advanced Nucelear Fuels, kurz ANF,  nicht nur in der Lage Brennelemente für den sicheren Betrieb von Kernkraftwerken in ganz Europa zu fertigen, sondern auch Brennelemente auseinanderzunehmen. „Wir können Brennelemente, die im Kernkraftwerk noch nicht zur Stromerzeugung eingesetzt waren, zurücknehmen, bei uns auseinanderbauen oder auch für andere Kunden umbauen. Das ist eine ganz wesentliche Voraussetzung für die Herstellung von Brennstofffreiheit beim Rückbau von Kernkraftwerken“, erklärt Andreas Hoff, Standortleiter der ANF in Lingen. Kanitz als Mitglied der Endlagerkommission unterstreicht: „Wir müssen für den sicheren Restbetrieb und den sicheren Rückbau der Kernkraftwerke dieses Know-how dringend im eigenen Land halten.“

Stegemann: Mitarbeiter von URENCO und ANF stärken Deutschlands Vermittlerrolle in der Welt

Zugleich sieht Kanitz die Rückbaukompetenz als Zukunftsmarkt weltweit. Ihm sei es lieber, wenn deutsche Ingenieure mit deutschem Know-how international Kraftwerke zurückbauen, als wenn andere das tun. Daher sei es ein wichtiges Signal, dass in Lingen qualifizierter Nachwuchs für kerntechnische Kompetenz wie z.B. in Sachen Strahlschutz ausgebildet werde. Nur so könne das kerntechnische Know-how für den Rückbau von Kernkraftwerken in Deutschland erhalten bleiben.

Für Stegemann ist die Perspektive für die Mitarbeiter von zentraler Bedeutung. „Wir haben allein am Energiestandort Lingen hunderte Mitarbeiter, die schon heute vom Kernenergieausstieg betroffen sind. Weitere 7.000 Arbeitsplätze hängen unmittelbar von der Energiewirtschaft ab. Für diese brauchen wir Antworten und Perspektiven“, unterstrich der Arbeitsmarktpolitiker.

Deutschland könne sich nur dank seiner aktuellen nuklearen Kompetenz bei internationalen Nukleargesprächen einbringen. So etwa jüngst beim umfassend geänderten internationalen Übereinkommen über den physischen Schutz von Kernmaterial und Atomanlagen. Das Übereinkommen ist Sonntag in Kraft getreten und bezieht künftig auch den Schutz für Atomanlagen ein.

Das Übereinkommen sei das einzige legal bindende weltweite Instrument für einen wirkungsvollen Schutz des nuklearen Materials vor Diebstahl und Sabotage und sei durch die umfassende Überarbeitung ganz erheblich geschärft worden. Es ist damit zugleich ein wichtiger Baustein im Kampf gegen weltweite Terroranschläge auf Atomanlagen. „Auch die Vermittlerrolle Deutschlands beim Atomabkommen mit dem Iran haben wir der Kompetenz der Mitarbeiter in Gronau und Lingen zu verdanken“, so Stegemann. Diese Rolle für mehr Sicherheit in der Welt dürfe Deutschland nicht leichtfertig aus der Hand geben.