KreisSportBund Grafschaft Bentheim will stärker in den sportpolitischen Dialog

Wahlkreis - 08. Juni 2017

Nordhorn. Am Dienstag trafen sich die Geschäftsführung vom KreisSportBund Grafschaft Bentheim, kurz KSB, und der CDU-Bundestagesabgeordnete Albert Stegemann zum gemeinsamen Austausch. „Das starke Ehrenamt in unseren Sportvereinen braucht starke Partner. Dazu zählt neben dem Landkreis und den Kommunen ganz sicher auch der KreisSportBund“, betonte Stegemann im Gespräch.

Albert Stegemann, Bodo Werner, Giesela Snieders und Frank Spickmann vor der neuen Geschäftsstelle des KreisSportBundes „Am Sportpark“.

Der KreisSportBund hat eine bewegte Zeit hinter sich. Vor rund einem Jahr zog er in die Räumlichkeiten „Am Sportpark“ in Nordhorn ein. Auch inhaltlich habe sich viel getan. „Wir nutzen die verbindende Kraft des Sportes und engagieren uns bei der Integration von Flüchtlingen sowie bei der Inklusion“, betonte Geschäftsführer Frank Spickmann. Dabei versteht sich der KreisSportBund als Dienstleister für die 121 Vereine mit ihren rund 50.000 Mitgliedern.

Und die Vereine treibt vor allem eine Sorge um: Wie kann das Ehrenamt gestärkt werden? „Ehrenamt muss Spaß machen“, stellt Spickmann klar. „Hierfür brauchen wir Anerkennung und vor allem gute Strukturen.“ An beidem hapere es häufig. Da zudem die Verantwortung und Haftung bei der Vorstandsarbeit weiter zunehme, schreckten Menschen davor zurück ein Amt zu übernehmen. Der KreisSportBund will daher den Vereinen helfen, ihre internen Strukturen zu verbessern.

„Zudem müssen wir die Ehrenamtlichen von überflüssiger Bürokratie entlasten, damit sie sich auf ihre eigentliche Arbeit konzentrierten können“, so der Abgeordnete. Die Gesprächspartner waren sich einig, dass das Ehrenamt eine stärkere Rolle bei der Bildung spielen könnte. Insgesamt sorge sich Werner, dass über die formale Bildung der Wert der Arbeit in Vereinen verkannt werde. „Ein Übungsleiter auch im eigenen Betrieb ist für alle ein Gewinn. Er kann Impulse zum betrieblichen Gesundheitsmanagement geben, hat hohe soziale Kompetenzen und stärkt das Vereinsleben in der Nachbarschaft.“. Daher müsse es für Betriebe und Krankenkassen von Interesse sein, Ehrenamt neben dem Beruf zu ermöglichen.

Für Gisela Snieders sind die finanziellen Rahmenbedingungen wichtig. Sie brachte daher eine Anhebung der Übungsleiter- und der Ehrenamtspauschale ins Spiel. Stegemann sagte zu, dass er das Thema mit in mögliche Koalitionsverhandlungen nehmen wolle. Zuletzt wurden die Sätze 2013 auf 2.400 Euro beziehungsweise auf 720 Euro jährlich angehoben.

Insgesamt seien die Sportstätten in der Grafschaft gut ausgestattet. „Wir müssen nun daran arbeiten, dass dies auch in Zukunft so bleibt“, betonte Werner. Hierfür strebe der KSB einen „Pakt für den Sport“ mit dem Landkreis und den Kommunen an. Ziel müsse es sei, dass am Ende alle gestärkt aus einer engeren Zusammenarbeit hervorgehen. Aktuell würden hierzu Gespräche geführt.

Beim letzten Austausch vor zwei Jahren standen noch die Mindestlohnkontrollen in Fokus der Sorge der Sportler. Für Stegemann war immer klar, dass der Mindestlohn nicht das tatsächliche Ehrenamt in den Vereinen belasten dürfe. Es werde aber immer im Einzelfall um die Abgrenzung zwischen Arbeitnehmerverhältnis und Ehrenamt gehen. Daher hatte die CDU-Bundestagsfraktion dies zuletzt Ende März im Sportausschuss thematisiert und Rechtssicherheit für Vereine und Ehrenamtliche gefordert. „Es ist nach wie vor unklar, wie der Zoll bei Kontrollen vorgehen würde“, so Bodo Werner vom KreisSportBund. Gleichwohl gebe es hier keine akuten Sorgen.