„Alter im ländlichen Raum hat Zukunft“

Wahlkreis - 28. März 2014
140325_Euregio_Campus_Lingen
Sie besprachen auf dem Campus Lingen das Thema „Alter im ländlichen Raum hat Zukunft“ (von links): CDU-Bundestagsabgeordneter Albert Stegemann, Prof. Dr. Michael Ryba (Studiendekan und Leiter des Instituts für Management und Technik), Prof. Dr. Ingmar Ickerott (Professur für Betriebswirtschaftslehre, insbesondere Logistikmanagement), Prof. Dr. Stefanie Seeling (Professur für Pflegewissenschaft im Bachelorstudiengang Pflege dual), Dr. Arno Schumacher (Vorsitzender Gesundheitsregion EUREGIO), Thomas Nerlinger (Geschäftsführer Gesundheitsregion EUREGIO) und Gerrit Büter (Mitglied Gesundheitsregion EUREGIO und Geschäftsführer, G. Büter Bauunternehmen GmbH & Co. KG).

Berlin/Lingen. Um das Leben im Alter bestmöglich zu gestalten, werden die Angebote für Senioren im Emsland und in der Grafschaft Bentheim beständig erweitert. Es wird investiert, ausgebildet und gebaut. „Hier wird die Bedeutung des Wachstumsmarkts Gesundheit spürbar“, so CDU-Bundestagsabgeordneter Albert Stegemann. Gleichwohl stellt sich die Frage, wie Pflege und Betreuung künftig bedarfsgerecht und zukunftsfest gestaltet werden können.

Dies diskutierten jetzt auf dem Campus Lingen Vertreter der Gesundheitsregion EUREGIO, der Fakultät Management, Kultur und Technik der Hochschule Osnabrück sowie Stegemann unter dem Motto „Alter im ländlichen Raum hat Zukunft“. Zugleich informierte Prof Dr. Michael Ryba als Studiendekan und Leiter des Instituts für Management und Technik den Bundestagsabgeordneten über die aktuellen Aktivitäten am Campus Lingen sowie über das dortige Studienangebot.

Stegemann: „Altersgerechte Wohnformen helfen Senioren und Pflegenden“

Der Faktor Bildung ist auch für den Vorsitzenden der Gesundheitsregion EUREGIO Dr. med. Arno Schumacher und dessen Geschäftsführer Thomas Nerlinger von zentraler Bedeutung. Sie unterstrichen die Potentiale des Wachstums- und Beschäftigungsmotors Gesundheitswirtschaft für angehende Fachkräfte. Bereits während der Schule, der Ausbildung oder des Studiums ließen sich so wichtige berufliche Erfahrungen sammeln und Kontakte zu den Akteuren knüpfen.

Angesichts des Fachkräftemangels in der Pflege seien hier auch Verbesserungen notwendig. Staatssekretär Karl-Josef Laumann, Patientenbeauftragter und Bevollmächtigter Pflege der Bundesregierung, will daher gegensteuern. Unterstützt wird er von den Akteuren in der Region. Diese wollen den Faktor Wohnraum einbeziehen und die Attraktivität des Pflegeberufs steigern. Nach Einschätzung des Bauunternehmers Gerrit Büter verwirklichen Senioren zunehmend individuelle Wohn- und Lebensbedürfnisse. Soziale Einbindung und Versorgungssicherheit spiele dabei in der ländlichen Region eine zentrale Rolle. Durch Einbindung innovativer Technologien lassen sich moderne und komfortable Wohnformen für Betroffene, Angehörige und Pflegende realisieren, führte Prof. Dr. Ingmar Ickerott von der Hochschule Osnabrück aus. „Im Emsland und der Grafschaft gibt es unglaublich viel Know-How zum Thema Leben im Alter. Die Akteure ziehen bei uns an einem Strang“, hob Stegemann hervor. Das vorhandene Wissen werde man weiter ausbauen und gemeinsam an der Verbesserung der Lebensqualität arbeiten. Dank enger Partnerschaften zwischen Theorie und Praxis sei man bei der Pflegeausbildung bereits heute Vorreiter. Nun gelte es, technische Innovationen beim Leben im Alter als weitere wichtige Bausteine hinzuzufügen.

Die Gesundheitsregion EUREGIO wird mit fachlicher Unterstützung von Professoren der Fakultät erste Projekte umsetzen. „Die akademisierten Pflegenden werden die individuellen Wohn- und Lebensbedürfnisse der älteren Bevölkerung ermitteln. Zugleich koordinieren sie neben der Pflegebedarfsversorgung die adäquate Vernetzung mit weiteren Dienstleistern“, betonte Prof. Dr. Stefanie Seeling. So würden die geplanten „anderen“ Wohnformen Arbeitsplätze für die akademisierte Pflegefachkraft nach sich ziehen. Dies ermögliche den Studierenden am Campus Lingen eine berufliche Perspektive und stärke langfristig die pflegerische Versorgungsqualität der Region. Stegemann sagte den Projektpartnern zu, das Vorhaben auf Bundesebene zu unterstützen.

Schlagwörter: ,