Berlin. Die Grundschule auf dem Süsteresch in Schüttorf wurde am Mittwoch mit dem mit 100.000 Euro dotierten Deutschen Schulpreis 2016 ausgezeichnet. Der anlässlich des 10. Jubiläums des Deutschen Schulpreises erstmals ausgeschriebene und ebenfalls mit 25.000 Euro dotierte Sonderpreis für Deutsche Auslandsschulen geht an die Deutsche Internationale Schule Johannesburg in Südafrika. Zum 10. Jubiläum des Preises überreichte Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier die Auszeichnung im Kosmos Berlin.
Der CDU-Bundestagsabgeordnete Albert Stegemann war bei der Preisverleihung im Kosmos live dabei und zeigte sich begeistert vom Erfolg der Schule aus der Grafschaft Bentheim. „Ich möchte den Schülerinnen und Schülern, Lehrerinnen und Lehrern, der Schulleitung sowie allen, die diesen Erfolg möglich gemacht haben, herzlich gratulieren. Die ganze Region kann stolz auf die erreichte Leistung und das außergewöhnliche Engagement sein“. Die Auszeichnung zeige, dass integrative und innovative Schulkonzepte ein Gewinn für die Bildung der Kinder seien.
An der Hauptpreisträgerschule, der Grundschule auf dem Süsteresch in Schüttorf, erleben 250 Schülerinnen und Schüler täglich, was Mitbestimmung im Schulalltag bedeutet. Auf unterschiedlichen Ebenen übernehmen sie Verantwortung für sich und andere: Das fängt bei den Klassendiensten an, geht über den Klassenrat, bei dem wöchentlich Probleme besprochen werden und der abwechselnd von einem Kind der Klasse geleitet wird, bis hin zur »Selbstlernzeit«.
Regelmäßig setzen sich die Lehrer mit den Kindern zusammen und beraten mit ihnen die nächsten Lernschritte. Mit Erfolg: Bei den VERA-Ergebnissen liegt die Grundschule in Deutsch weit über dem Durchschnitt. Wichtiger Teil des Erfolgsrezepts sei der Arbeitskreis „Grundschule im Wandel“, dem nahezu alle Lehrerinnen, Lehrer und pädagogische Mitarbeiter angehören. Fast das gesamte Unterrichtsmaterial hat das Team selbst entwickelt, im Forscherlabor stehen 80 Forscherkisten für die Schülerinnen und Schüler.
Besonders beeindruckt hat die Jury das Zusammenspiel von offenen Lernformen, von Lernzeit und Freizeit, Plenumsunterricht und Projektarbeit. „Andere Schulen können von der Grundschule auf dem Süsteresch lernen, wie eine intensive Lernbegleitung und Beratungskultur bemerkenswerte Leistungsergebnisse und eine beeindruckende Schulatmosphäre schaffen“, lobt Schratz.
Die Robert Bosch Stiftung vergibt den Deutschen Schulpreis seit dem Jahr 2006 gemeinsam mit der Heidehof Stiftung. Medienpartner sind der stern und die ARD. Seit dem Start des Programms haben sich über 1.700 Schulen für den Preis beworben. Bei der Entscheidung über die Preisträger bewertet die Jury sechs Qualitätsbereiche: Leistung, Umgang mit Vielfalt, Unterrichtsqualität, Verantwortung, Schulleben und Schule als lernende Institution. Diese Kriterien sind inzwischen als Kennzeichen für gute Schulqualität allgemein anerkannt.