Berlin. Bei einem Treffen einer Delegation von Vertretern der EUREGIO und CDU-Bundestagsabgeordneten in Berlin am gestrigen Montag standen vor allem Verkehrsthemen im Fokus. Hierzu hatten der Abgeordnete Albert Stegemann als Vertreter aus Niedersachsen sowie mehrere Kollegen aus Nordrhein Westfalen eingeladen. Der Einladung waren Bürgermeister einiger niederländischer Gemeinden sowie die Landräte der angrenzenden deutschen Kreise, u.a. aus der Grafschaft Bentheim, Steinfurt und Borken gefolgt.
Das Gespräch dreht sich insbesondere um den grenzüberschreitenden Verkehr als auch die Anbindung der Region insgesamt. Der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium Enak Ferlemann wies in diesem Zusammenhang auf die aktuellen Bemühungen des Bundes hin. So sei ein anspruchsvolles Investitionsprogramm bis 2030 mit dem dafür zugrunde liegenden Bundesverkehrswegeplan auf dem Weg gebracht worden. Damit gingen massive Investitionen einher, die insbesondere auch der Region zugutekommen. Hierbei nannte er explizit den Ausbau der E233.
Die niederländischen und deutschen Verwaltungsbeamten wollten mit ihrem Besuch zudem ein besonderes Augenmerk auf den Zugverkehr legen. Für sie stellt sich vor allem die Situation auf der Bahnstrecke von Amsterdam nach Berlin als ungenügend dar. Ihre Forderungen richteten sich an die anwesenden Vertreter der Deutschen Bahn, darunter den Konzernbevollmächtigten der DB AG, Werner Lübberink. Konkret gaben sie den Bahnvertretern als Wünsche mit: mehr Züge, eine engere Taktung und neues Zugmaterial.
Die Bundestagsabgeordneten zeigten ihrerseits viel Verständnis für die Forderungen. Da wo der Bund in der Verantwortung steht, tut sich demnach bereits etwas. So wird mit dem zweigleisigen Ausbau der Bahnstrecke zwischen Hannover und Bielefeld ein entscheidender Schritt getan, um das bisherige Nadelöhr aufzulösen.
Auch die Deutschen Bahn versprach Verbesserungen, um den Komfort für Bahnreisende kurzfristig und langfristig sicherzustellen. Die aktuellen Züge der IC-Generation werden bis Mitte des Jahres im Bereich der Klimatechnik modernisiert. Damit sollen Zugausfälle, wie im vergangenen Sommer, vorgebeugt werden. Neue Züge können aufgrund der unterschiedlichen Technik auf deutscher und niederländischer Seite allerdings erst 2023 zum Einsatz kommen. Noch in diesem Jahr läuft die Ausschreibung für eine eigens für die Strecke entwickelte Multisystem-Lokomotive.
Stegemann verbindet mit diesen Schritten das richtige Signal: „Ausfälle von Zügen wie in der Vergangenheit dürfen nicht geschehen. Ich hoffe sehr, dass sich mit den geschilderten Maßnahmen die Situation verbessert.“
Umso mehr warnte der Politiker vor allzu vehementen Forderungen nach einer Verkürzung der Fahrtzeit, z.B. durch kürzere Haltezeiten in Bad Bentheim. Dies soll u.a. durch den Einsatz der modernen Hybridzüge erreicht werden: „Hier müssen wir als Region unbedingt aufpassen, dass der, bisher technisch bedingte, Halt in Bad Bentheim auch weiterhin erhalten bleibt.“