Autohaus Richelmann: Stegemann besucht Traditionsbetrieb in Bad Bentheim

Heimische Wirtschaft - 06. Juli 2017

Bad Bentheim. Kürzlich besuchte der Bundestagsabgeordnete Albert Stegemann die Autowerkstatt Richelmann in Bad Bentheim. Dort sprach er mit dem Geschäftsführer Otto Richelmann sowie den Mitarbeitern über die Automobilbranche sowie über gesellschaftliche Herausforderungen. „Gerade für wie Autowerkstätten ist es unheimlich schwer geworden, qualifizierten Nachwuchs zu finden“, betonte Albert Stegemann, der vom CDU-Ortsvorsitzenden Marcel Speker begleitet wurde.

Mitarbeiter vom Autohaus gemeinsam mit Familie Richelmann und Vertretern der CDU sowie Albert Stegemann
v. l. Marcel Speker, CDU Ortsvorsitzender; Frau Richelmann, Mitarbeiter, Focko Wintels, CDU Vorstand Bad Bentheim; Otto Richelmann, Geschäftsführer; Albert Stegemann, MdB

Der Betrieb Otto Richelmann blickt auf eine stolze Unternehmensgeschichte zurück. Das Familienunternehmen wurde 1893 gegründet. Nur sieben Jahre nach dem Carl Benz das Motordreirad Modell Benz Patent-Motorwagen Nummer 1 entwickelte. Und so gilt das Jahr 1886 als Geburtsjahr des modernen Automobils mit Verbrennungsmotor. „Bei uns steht noch heute der Kunde und sein Auto im Mittelpunkt“, betont Richelmann. Daher habe man im Zuge des Abgasskandals die seit 1953 bestehende Vertragspartnerschaft mit Volkswagen beendet. „Wir wurden von oben allein gelassen und konnten den Kunden nicht mehr glaubwürdig gegenübertreten.“

Derweil hat die Arbeit der zehn Mitarbeiter gerade im Bereich der Oldtimer-Restauration einen überregional hervorragenden Ruf. „Wir haben Kunden aus ganz Deutschland, die unsere Arbeit und Qualität schätzen.“ Beim gemeinsamen Frühstück diskutierten die Mitarbeiter mit Albert Stegemann über die alltäglichen Schwierigkeiten. Im Betrieb sei es schwierig, geeignete Auszubildende zu finden. „Den Jugendlichen wir eingeredet, dass sie studieren müssen, um eine Chance im Leben zu haben, obwohl es für viele gar nicht das Richtige ist.“

Für Stegemann ist es daher wichtig, Schulabgängern Lust auf die duale Ausbildung zu machen. „Schüler, die sich in der Schule schwer tun, können in der passenden Ausbildung richtig durchstarten. Zugleich ist die duale Ausbildung bei der Beratung am Gymnasium häufig noch ein blinder Fleck.“ Hier hofft er im Zuge des Fachkräftemangels auf eine Aufwertung der Ausbildungsberufe.

In der Familie stellten die Mitarbeiter mit Blick auf die eigenen Kinder derweil fest, dass der Erwartungsdruck an Kinder immer weiter zunehme. „Zugleich fehlen durch die verpflichtende Ganztagsschule aber Freiräume für die Entfaltung im außerschulischen Bereich.“ Hier drohen Familie und der Vereine weiter an Bedeutung zu verlieren.

Diese Entwicklung sieht auch Stegemann und fürchtet, dass sie in Teilen zulasten der persönlichen Entwicklung gehe. Gleichwohl warb er um Verständnis für die Aufwertung der Schule. „Die Politik trägt einem gesellschaftlichen Wunsch Rechnung. Und es gibt viele Kinder, für die diese intensivere Betreuung eine echte Chance ist.“ Alle waren sich jedoch einig, dass dies nicht zulasten intakter Familienstrukturen gehen dürfe.