Berlin. Deutschland gilt traditionell als „Land der Dichter und Denker“, Kultur und Brauchtum prägen unsere Gesellschaft. Dennoch ist das Angebot an kultureller Infrastruktur wie Theater, Museen, Konzerten und Ausstellungen nicht überall vergleichbar. Gerade in ländlichen und dünner besiedelten Regionen wie dem Emsland und der Grafschaft Bentheim ist es eine ständige Herausforderung, ein vielfältiges kulturelles Angebot zu bieten.
Hierüber diskutierte heute der Deutsche Bundestag. Anlass ist ein Antrag zur Stärkung der Kultur im ländlichen Raum auf Initiative von CDU und CSU. Für die Koalition ist die Gleichwertigkeit der Lebensverhältnisse zwischen Stadt und Land ein wichtiges Ziel. Die kulturelle Teilhabe ist dabei ein wichtiges Element.
Ein Leuchtturm dieser Kulturarbeit ist die Emsländliche Landschaft. Der Verein setzt sich seit 40 Jahren im Emsland und der Grafschaft Bentheim für die regionale Kulturförderung ein. Er vergibt beispielsweise Künstlerstipendien, schreibt Schülerpreise aus und fördert den Erhalt der plattdeutschen Sprache.
Daher würdigt der Antrag die Arbeit des Vereins ausdrücklich. „Die Emsländische Landschaft spielt eine zentrale Rolle für die erfolgreiche Förderung der Kultur unserer Region. Es freut mich daher sehr, dass der Verein die verdiente Anerkennung erhält. Das wird den Verein weiter stärken“, betont der CDU-Bundestagsabgeordnete Albert Stegemann, der sich für die Nennung der Emsländischen Landschaft eingesetzt hatte.
Auch Hermann Bröring, Präsident der Emsländischen Landschaft, begrüßt den Antrag: „Es ist sehr erfreulich, dass die Arbeit der Emsländischen Landschaft in Berlin wahrgenommen wird und Eingang in den Antrag der CDU gefunden hat. Das bestätigt uns in unserer Überzeugung, dass Kultur im ländlichen Raum ein wichtiger Standortfaktor ist und die Lebensqualität steigert.“
Mit dem Antrag fordert der Bundestag die Regierung auf, eine Reihe von Maßnahmen zur Stärkung der Kultur im ländlichen Raum zu ergreifen. „Mir war es wichtig, dass wir zukünftig auch grenzüberschreitende Initiativen besser unterstützen und fördern. Davon können wir im Emsland und der Grafschaft Bentheim besonders profitieren“, so Stegemann.
Bereits heute fördert der Bund das kulturelle Leben auf dem Land, beispielsweise mit dem Bundeswettbewerbs „Unser Dorf hat Zukunft“. Der Wettbewerb wird seit 1961 unter der Schirmherrschaft des Bundespräsidenten ausgelobt. 2016 wurde die emsländische Gemeinde Vrees als Sieger ausgezeichnet.
Im Bundesprogramm Ländliche Entwicklung (BULE) setzt zudem das Bundeslandwirtschaftsministerium einen Schwerpunkt auf die kulturelle Förderung. So stieß das Programm „LandKULTUR“ mit rund 900 Interessensbekundungen auf großes Interesse. Für künftige Projekte zur Stärkung der Kultur im ländlichen Raum erhält Kulturstaatsministerin Monika Grütters zudem 10 Millionen Euro aus dem Haushalt des Landwirtschaftsministeriums.
Den Antrag der Fraktionen der CDU/CSU und SPD „Kultur in ländlichen Räumen stärken – Teilhabe ermöglichen“ (Drucksache 19/7426) finden Sie auf der Homepage des Deutschen Bundestages (www.bundestag.de).