Berlin. Mit den Stimmen der Koalitionsfraktionen soll heute im Bundestag der Antrag „Chancen der Digitalisierung nutzen – offener Zugang und standardisierte Datenformate für eine zukunftsfähige Landwirtschaft 4.0“ beschlossen werden. Der von den Koalitionsfraktionen erarbeitete Antrag „Chancen der Digitalisierung nutzen – offener Zugang und standardisierte Datenformate für eine zukunftsfähige Landwirtschaft 4.0“ kommt rechtzeitig zur großen Landtechnikmesse „Agritechnica“, die in dieser Woche in Hannover stattfindet. Eine Kernforderung der Koalitionsfraktionen ist, dass in einem Forschungsprojekt zunächst geklärt werden soll, wie eine digitale Agrarplattform sinnvollerweise aufgebaut werden sollte. Eine solche Agrar-Masterplattform soll eine bessere Vernetzung der Akteure in der Land-, Ernährungs- und Forstwirtschaft gewährleisten sowie als zentrale Schnittstelle Dienstleistungen für alle Landwirte zur Verfügung stellen.
Albert Stegemann: „Digitale Technologien wie GPS auf modernen Landmaschinen tragen zu einer wettbewerbsfähigen, Ressourcen effizienten, nachhaltigen und gesellschaftlich akzeptierten Lebensmittelerzeugung bei. Eine Präzisionslandwirtschaft 4.0 ermöglicht es Landwirten beispielsweise, über digitale Sensorik die Gesundheit ihrer Tiere zu messen und das Tierwohl zu stärken. Ackerbauern können mithilfe digitaler Lösungen die Bewässerung von Pflanzen, den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln oder die Düngung punktgenau und besonders sparsam steuern. Im Bundeshaushalt 2020 werden wir insgesamt 24 Millionen Euro für die Digitalisierung in der Landwirtschaft bereitstellen. Damit gibt die Koalition der erfolgreichen mittelständischen Landtechnikbranche in Deutschland weiter Rückenwind. Wir wollen die Bauernfamilien aktiv begleiten, damit sie sich stärker untereinander, aber auch mit den weltweit führenden Unternehmen der deutschen Landtechnikbranche vernetzen. 80 Prozent der Landwirte halten die Digitalisierung in der Landwirtschaft für sinnvoll. In mehr als der Hälfte der Betriebe werden bereits digitale Lösungen eingesetzt. Daher wollen wir einen sicheren und reibungslosen Datenaustausch gewährleisten. Landwirte müssen Zugriff auf ihre Daten behalten und Dritte dürfen diese Daten nicht unbefugt verwenden. Mit dem Antrag fordern wir die Bundesregierung deshalb auf, im Rahmen eines Forschungsvorhabens ein Konzept zur Nutzung einer entsprechenden Agrarplattform zu erarbeiten. Zugleich fordern wir die Bundesregierung auf, Fragen der Datensicherheit und Datenhoheit zu klären.“
Der zuständige Berichterstatter Hans-Georg von der Marwitz ergänzt: „Mit der Weiterentwicklung hin zur Landwirtschaft 4.0 wird es zu einer Datenflut kommen, die das normale Netz vor eine große Herausforderung stellen wird. Aus diesem Grund betonen wir nochmals, dass eine flächendeckende Breitbandversorgung mit schnellem mobilem Internet auf LTE-Basis und darauf aufbauend 5G unerlässlich ist. Die weißen Flecken müssen umgehend beseitigt werden.“