Jede Entscheidung zählt!

Soziale und ökologische Verantwortung - 16. Januar 2020

Im Zusammenhang mit den heute stattfindenden Beratungen zur Neuregelung der Organspende im Deutschen Bundestag kündigt der CDU-Bundestagsabgeordnete für das Emsland und die Grafschaft Bentheim, Albert Stegemann, an für die Widerspruchslösung zu stimmen und erklärt:

„Alle acht Stunden stirbt ein Mensch in Deutschland, weil kein passendes Spenderorgan gefunden werden kann. Das ist eine bittere Wahrheit. Aktuell warten rund zehntausend Menschen auf eine Organspende. Für sie geht es um Leben und Tod. Organspenden retten Leben. Sie sind für viele Menschen die letzte Hoffnung.

Diese Hoffnung braucht auch Spender. Obwohl viele Menschen bereit wären, Organe nach ihrem Tod zu spenden, gibt es zu wenig Menschen, die ihre Entscheidung nach außen tragen. Andererseits entscheiden sich Menschen bewusst gegen die Organspende, mussten diese Entscheidung bisher aber nicht kommunizieren.

Ziel muss es sein, dass sich mehr Menschen schon zu Lebzeiten aktiv für oder gegen eine Organspende entscheiden. Denn egal, wie die Entscheidung ausfällt: Sie zählt. Bisherige Versuche, diejenigen, die für eine Spende zur Verfügung stehen, zu einer proaktiven Entscheidung zu bewegen, sind gescheitert. Mit dem Vorschlag für die doppelte Widerspruchslösung schlagen wir einen neuen Weg ein.

Eins bleibt klar: Wer nicht spenden möchte, wird nicht automatisch zum Organspender. Jeder kann entweder selbst noch zu Lebzeiten widersprechen oder seine Angehörigen nach dem Ableben widersprechen lassen.

Mit der doppelten Widerspruchslösung bleibt die Entscheidung also weiter jedem persönlich überlassen. Jeder kann sich weiter nach seinen ganz eigenen religiösen oder moralischen Überzeugungen entscheiden, was nach seinem Tod mit seinen Organen passiert. Das ist für mich entscheidend, weil nur so die Bereitschaft und Akzeptanz für Organspenden auch in Zukunft erhalten werden kann.  Mit der Widerspruchslösung, die auf eine Initiative von Gesundheitsminister Jens Spahn zurückgeht, ändert sich allein die Perspektive.

Jeder von uns hat eine Verantwortung gegenüber denjenigen, die so dringend auf ein Spenderorgan angewiesen sind. Unsere Gesellschaft darf jedem die persönliche Entscheidung für oder gegen eine Organspende abverlangen – auch oder gerade weil viele Menschen sich ansonsten nicht aktiv entscheiden. Nehmen auch Sie die Debatte zum Anlass, nun in sich zu gehen und sich zu fragen: Will ich nach meinem Tod für eine Organspende zur Verfügung stehen oder nicht. Treffen Sie für sich aktiv eine Entscheidung – sie wird immer die richtige Entscheidung sein. Jede Entscheidung zählt!“