Berlin. Auch im Emsland und der Grafschaft Bentheim kursieren Fotos von Hamsterkäufen und leeren Nudelregalen in Supermärkten. Das lässt viele Verbraucher aufhorchen. Immer wieder kommt die Frage auf, ob die Versorgung mit Lebensmitteln im Fall einer weiteren Ausbreitung des Virus überhaupt sichergestellt ist. Aus Sicht des heimischen CDU-Bundestagsabgeordneten und CDU/CSU-Fraktionssprechers für Ernährung und Landwirtschaft Albert Stegemann ist diese Sorge unbegründet. Obwohl einzelne Regale in Lebensmittelgeschäften nicht schnell genug wieder aufgefüllt werden könnten, bestehe kein Grund zur Sorge. Insofern plädiert Stegemann für mehr Gelassenheit: „Es besteht kein Anlass zur Sorge um die Versorgung mit Lebensmitteln. Die Versorgung ist gesichert. In Deutschland werden ausreichend sichere, qualitativ hochwertige und geprüfte Lebensmittel hergestellt.“
Stegemann verweist auf den hohen Selbstversorgungsgrad bei Grundnahrungsmitteln. Nach einer Übersicht der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung liegt dieser etwa bei Hart- und Weichweizen zuletzt bei 117 Prozent, bei Kartoffeln bei 148 Prozent, bei Frischmilcherzeugnissen bei 116 Prozent, bei Käse bei 126 Prozent und bei Schweinefleisch bei 119 Prozent. Eine Abhängigkeit von Lebensmittelimporten bestehe insofern nicht. Allenfalls bei manchen Obst- und Gemüsesorten, vor allem aber bei exotischen Südfrüchten, die nicht vor Ort angebaut werden können, sei man auf Importe angewiesen. „Gerade bei diesen Produkten ist bisher weder eine erhöhte Nachfrage noch ein Rückgang der Importe festgestellt worden“, stellt Stegemann fest.
Vor dem Hintergrund der aktuellen Situation plädiert Stegemann dafür, sich bei Grundnahrungsmitteln auch in Zukunft nicht vom Import abhängig zu machen. „Wir brauchen eine starke Landwirtschaft vor Ort“, ist Stegemann überzeugt. Er fordert einen gesellschaftlichen Konsens ein, die Landwirtschaft in Deutschland zu stärken: „In unserer Ernährungs- und Landwirtschaftspolitik muss es auch in Zukunft in erster Linie darum gehen, die Versorgung mit sicheren und hochwertigen Lebensmitteln sicherzustellen.“
Das am Montag vom Koalitionsausschuss beschlossene Maßnahmenpaket begrüßt der Abgeordnete. Neben medizinischen Schutzmaßnahmen haben CDU, CSU und SPD ein umfassendes Hilfspaket für die deutsche Wirtschaft vereinbart. So sollen mehrere Milliarden Euro als zusätzliche Investitionen in die Wirtschaft fließen. „Wir werden die Investitionen des Bundes in den Jahren 2021 bis 2024 um jeweils 3,1 Milliarden Euro verstärken“, rechnet Stegemann vor. Zudem werden die Regelungen zur Kurzarbeit vereinfacht und ausgeweitet. Diese Möglichkeiten können auch Unternehmen und Arbeitnehmer im Emsland und in der Grafschaft Bentheim nutzen.
„In allen Bereichen müssen wir jetzt beherzt anpacken. Je später wir Maßnahmen ergreifen, desto größer werden die Risiken“, ist sich Stegemann sicher und mahnt zur Besonnenheit: „Zur Panik gibt es keinen Grund.“
Stegemann steht mit den Gesundheitsämtern der Landkreise Emsland und Grafschaft Bentheim im regelmäßigen Austausch. Beide sehen sich auf die Situation gut vorbereitet und arbeiten auch an den Wochenenden daran, Anfragen von Bürgern, Medizinern und Unternehmen zeitnah zu beantworten. Den Akteuren vor Ort spricht Stegemann seinen Dank aus und erklärt abschließend: „Die Versorgung ist gesichert, unser Gesundheitssystem vorbereitet und die Wirtschaft bekommt jetzt die Beinfreiheit, um maßgeschneidert auf kommende Herausforderungen reagieren zu können.“