Berlin. Anlässlich des heutigen internationalen Tags gegen Gewalt an Frauen erinnert der CDU-Bundestagsabgeordnete Albert Stegemann an das Beratungsangebot des bundesweiten Hilfetelefons und betont, dass Gewalt gegen Frauen auch hierzulande erschreckende Dimensionen annehme: „Alle fünf Minuten wird in Deutschland eine Frau misshandelt, bedroht oder gestalkt. Durch die Corona-bedingten Beschränkungen verschärft sich die Situation für viele Betroffene weiter. Die vielfältigen Beratungs- und Hilfsangebote der haupt- und ehrenamtlich Engagierten vor Ort sind daher wichtiger denn je und verdienen unsere allergrößte Anerkennung. Gewalt gegen Frauen darf bei uns keinen Millimeter Platz haben“, so Stegemann.
Der CDU-Politiker verweist auf die Kriminalstatistik des vergangenen Jahres, wonach jede dritte Frau in Deutschland mindestens einmal im Leben von physischer oder sexualisierter Gewalt betroffen sei. An jedem dritten Tag werde eine Frau von ihrem Partner oder Ex-Partner getötet. „Da die meisten dieser Verbrechen nicht spontan begangen werden, ließen sich viele Taten verhindern, wenn alle von Gewalt betroffenen Frauen in Frauenhäusern untergebracht werden könnten“, zeigt sich Stegemann überzeugt. „Ich bin daher froh, dass wir im Bundestag für dieses und die kommenden Jahre jeweils 30 Millionen Euro für den Bau, die Modernisierung und Sanierung von Frauenhäusern auf den Weg gebracht haben.“
Dass neben der häuslichen Gewalt in Partnerschaft und Familie mit Cybermobbing und Hate Speech in den Sozialen Medien neue Formen von geschlechterspezifischer Gewalt vermehrt auftreten, wurde für Stegemann kürzlich beim Austausch mit den kommunalen Gleichstellungsbeauftragten in der Grafschaft Bentheim deutlich. Um Gewalt gegen Frauen sichtbar zu machen und erfolgreich bekämpfen und verhindern zu können, brauche es dabei vor allem Zivilcourage und kluge Bildungs- und Präventionsarbeit vor Ort. Dies habe auch die Fotoausstellung ‚Stimmen aus Lingen gegen Häusliche Gewalt‘ im Lingener Rathaus im vergangenen Jahr beispielhaft verdeutlicht. „Wir brauchen eine Kultur des Hinsehens und Enttabuisierens. Wir dürfen solche Gewaltphänomene niemals tolerieren. Es stimmt mich jedoch optimistisch, dass wir inzwischen ein großes Netzwerk aus Kompetenz und Beratung in der Region haben“, so Stegemann.
Das bundesweite Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“ ist die zentrale Anlaufstelle des Bundes für gewaltbetroffene Frauen, deren Angehörige sowie für Fachkräfte. An 365 Tagen im Jahr, 24 Stunden am Tag und in 17 verschiedenen Fremdsprachen bieten die qualifizierten Beraterinnen Unterstützung an – anonym und kostenlos. Neben der telefonischen Beratung unter der Nummer 08000 116 016 kann auf www.hilfetelefon.de Termin- und Sofort-Chat sowie per E-Mail Hilfe in Anspruch genommen werden.
Foto: Team Stegemann