Meppen. Der Einzelhandel leidet besonders stark unter den Folgen der Pandemie. Was bedeutet das für die Zukunft unserer Innenstädte und welche politischen Weichen müssen gestellt werden, um lokalen Betrieben über die Krisenzeit zu helfen? Um diese Fragen zu diskutieren, lud der CDU-Kreisverband Meppen mit seinem Vorsitzenden Holger Cosse zum digitalen Fachgespräch mit Vertretern des örtlichen Einzelhandels, an dem auch der Bundestagsabgeordnete Albert Stegemann, der Landtagsabgeordnete Bernd-Carsten Hiebing und Landrat Marc-André Burgdorf teilnahmen.
Für den CDU-Bundestagsabgeordneten Albert Stegemann lassen sich die Sorgen und Nöte der betroffenen Inhaber und Beschäftigten nur erahnen: „Triste Fußgängerzonen, verwaiste Geschäfte, leere Kassen – kaum einen Bereich des öffentlichen Lebens hat die Corona-Krise härter getroffen als den Einzelhandel. Viele Geschäfte in der Region kämpfen inzwischen um ihr Überleben. Daher war es uns ein wichtiges Anliegen, die Betroffenen zu Wort kommen zu lassen und offen und ehrlich über die aktuelle Situation, Wege aus der Krise und Ideen für die Zukunft zu sprechen“, so Stegemann.
Landrat Marc-André Burgdorf warnte, dass niedrige Inzidenzen erfahrungsgemäß durch wenige Einzelfälle zunichte gemacht werden könnten. Aktuell stünde das Emsland aber sehr gut da. Er wünsche sich mehr Pragmatismus und eine bessere Verständlichkeit bei den Regeln für den Einzelhandel, denn: „Ich kann die Innenstadt von Hannover nicht mit der von Haselünne vergleichen.“
Der CDU-Landtagsabgeordnete Bernd-Carsten Hiebing mahnte, dass die Corona-Beschränkungen für den Einzelhandel bei weiterhin fallenden Inzidenzen bald enden müssten. Er zeigte sich überzeugt, dass die Branche in der Zeit nach der Pandemie trotz großer Konkurrenz eine Zukunft habe. „Der Einzelhandel muss auch künftig voll auf seine ureigenen Vorteile setzen. Und die heißen Einkaufserlebnis und Vertrauen“, so Hiebing.
Dem CDU-Kreisvorsitzenden Holger Cosse war es ebenfalls ein Anliegen, den Blick bereits auf die Zeit nach der Pandemie zu lenken. „Die Bürgerinnen und Bürger entscheiden vor Ort mit ihrem Kaufverhalten letztendlich darüber, wie die Städte der Zukunft aussehen. Deshalb gibt es hier kein politisches Patentrezept. Eine stärkere Besteuerung des Onlinehandels würde diese Herausforderung daher alleine auch nicht lösen können, kann gleichwohl aber Teil einer Lösung sein.“
Trotz vieler aktueller und künftiger Unsicherheiten sah Albert Stegemann am Ende dennoch Grund für Optimismus: „Alles in allem ist ein Licht am Ende des Tunnels zu sehen. Aktuell schaffen wir deutschlandweit bis zu 1,3 Millionen Impfungen pro Tag. Gleichzeitig fallen die Inzidenzen kontinuierlich. Damit können wir nach und nach immer mehr Einrichtungen und Geschäfte öffnen. Und das immer wärmere Wetter tut sein Übriges.“
Dazu passt, dass die Inzidenz im Landkreis Emsland seit nunmehr fünf Tagen bereits unter 35 liegt und damit für den Einzelhandel nach der Testpflicht nun auch die quadratmeterbezogene Zugangsbeschränkung entfällt.
Foto: Team Stegemann