Besuch des jüdischen Friedhofs in Lingen als Zeichen gegen Antisemitismus

Soziale und ökologische Verantwortung, Wahlkreis - 10. Juni 2021

Lingen. Angesichts des allgegenwärtigen Antisemitismus hat der örtliche Bundestagsabgeordnete Albert Stegemann im Rahmen des CDU-Aktionstags „#stehauf – gemeinsam gegen Antisemitismus“ gemeinsam mit dem Forum Juden-Christen Altkreis Lingen e.V. den jüdischen Friedhof in Lingen besucht. „Viele Mitbürgerinnen und Mitbürger jüdischen Glaubens erleben auf der Straße und im Netz Hass und Hetze. Ich finde das unerträglich. Klar ist: Wer Jüdinnen und Juden in Deutschland angreift, der greift unsere gesamte Gesellschaft an“, so Stegemann.

Der CDU-Politiker ließ sich beim Rundgang über den jüdischen Friedhof von Forumsleiter Gernot Wilke-Ewert und Angela Prenger vom Arbeitsbereich „Judentum begreifen“ über die jüdische Begräbniskultur informieren. Stegemann zeigte sich dankbar dafür, dass jüdisches Leben in Deutschland vielfältig und lebendig sei: „Ich empfinde dies angesichts unserer Vergangenheit als ein wertvolles Geschenk. Jüdisches Leben bereichert unser Land und die Region. Es muss sichtbar und ein selbstverständlicher Teil unseres Alltags sein – auch hier vor Ort.“

Beim gemeinsamen Friedhofsbesuch wurde auch dem erst im Januar 2021 verstorbenen Lingener Ehrenbürger Bernhard Grünberg gedacht. Zunächst aufgrund seiner jüdischen Abstammung vom Lingener Gymnasium Georgianum ausgeschlossen, wurde er 1938 durch einen Kindertransport nach Großbritannien vor dem sicheren Tod gerettet, während seine Eltern und seine Schwester deportiert und ermordet wurden. Später setzte sich Grünberg gegen Antisemitismus und Rassismus und für Aussöhnung ein – auch in seiner Geburtsstadt Lingen.

Im Zuge der jüngsten Angriffe auf Juden und jüdische Einrichtungen in Deutschland appellierte Stegemann an die Zivilgesellschaft, Haltung zu bewahren: „Schweigen ist keine Option. Jede und jeder einzelne ist gefragt, wachsam zu sein und tagtäglich Farbe zu bekennen: Antisemitischer Hass ist keine Meinung, sondern eine Straftat, die aufs Schärfste zu verurteilen und durch nichts zu rechtfertigen ist. So etwas hat keinen Platz in unserem Land!“

v.l.n.r.: MdB Albert Stegemann, Fynn Papenbrock (MdB-Mitarbeiter), Angela Prenger („Judentum begreifen“ im Forum Juden-Christen)
Foto: Forum Juden-Christen