Grüner Wasserstoff: Innovationsbeauftragter der Bundesregierung im Emsland

Heimische Wirtschaft, Soziale und ökologische Verantwortung, Wahlkreis - 09. August 2021

Lingen/Salzbergen. Die Region soll nationaler Vorreiter bei der Gewinnung und Nutzung von grünem Wasserstoff werden. Davon konnten sich der Innovationsbeauftragte der Bundesregierung für grünen Wasserstoff, Dr. Stefan Kaufmann (CDU), und der örtliche CDU-Bundestagsabgeordnete Albert Stegemann persönlich überzeugen. „Grüner Wasserstoff entsteht, wenn die benötigte elektrische Energie zur Aufspaltung des Wassers in Sauerstoff und Wasserstoff aus Erneuerbaren Energien wie Wind und Sonne gewonnen wird. Derzeit ist der Verkehr in Deutschland noch zu mehr als 95 Prozent vom Einsatz fossiler Energien abhängig. Das wollen wir ändern – und gleichzeitig hier vor Ort davon profitieren!“, bekräftigte Albert Stegemann.

Stegemann: Wollen nationaler Vorreiter beim grünen Wasserstoff werden

Im Rahmen des Besuchs fanden Expertengespräche zum Einsatz von grünem Wasserstoff bei der H&R ChemPharm in Salzbergen und bei bp in Lingen statt. „Für den Wohlstand in Deutschland ist es von entscheidender Bedeutung, dass wir gerade auch Unternehmen im Kernbereich der fossilen Energien bei den anstehenden Veränderungen mitnehmen und eng begleiten. Das gehört zu unserem Selbstverständnis als Industriestandort Deutschland“, unterstrich Kaufmann am Rande des Gesprächs. Der Stuttgarter zeigte sich gleichzeitig von der emsländischen Innovationskraft beeindruckt: „Das Emsland geht beim Thema Wasserstoff voran. Die Region hat damit alle Chancen, den Weg zur Klimaneutralität Deutschlands bis 2045 entscheidend mitzuprägen“, so Kaufmann.

Sowohl H&R ChemPharm als auch bp stellen ihre Produktion im Zuge der Energiewende verstärkt auf regenerative Energien um. Während H&R in Salzbergen den Ideenwettbewerb ‚Reallabore der Energiewende‘ für sich entscheiden konnte, plant bp in Zusammenarbeit mit dem dänischen Konzern Ørsted die Produktion von Wasserstoff im industriellen Maßstab im Rahmen des Projekts ‚Lingen Green Hydrogen‘. „Als Raffinerie haben wir eine wichtige Funktion auf dem Weg hin zur Klimaneutralität. Wir wollen so schnell wie möglich grünen Wasserstoff aus Offshore-Windstrom in unseren Raffinerieprozess integrieren. Damit hätten wir alle Voraussetzungen, Deutschland mit CO2-armen Kraftstoffen etwa im Bereich des Flugverkehrs zu versorgen“, erklärte Arno Appel, Leiter der bp Raffinerie in Lingen.

Zugleich nutzten die Unternehmens- und Betriebsratsvertreter die Gelegenheit, noch ungelöste Herausforderungen bei den Rahmenbedingungen für heimischen grünen Wasserstoff anzusprechen. So sei derzeit die Planungssicherheit für anstehende Investitionen noch gering und die Wirtschaftlichkeit trotz guter technischer Ansätze häufig noch nicht gegeben. Kaufmann und Stegemann sagten hier eine noch stärkere Unterstützung für technische Lösungsansätze im Bereich der Energiepolitik zu.

Abschließend bedankte sich der CDU-Politiker Albert Stegemann bei allen Teilnehmenden für den spannenden Austausch und betonte: „Im Emsland und der Grafschaft Bentheim haben wir seit jeher großen klimapolitischen Ehrgeiz. Hier kann durch einen technologieoffenen Ansatz die Klimaneutralität bis spätestens 2045 gelingen. Mit unserer optimalen geographischen Lage und einer großartigen innovativen Unternehmenskultur gilt es jetzt, eine nationale Vorreiterrolle beim grünen Wasserstoff einzunehmen. Ich bin sehr zuversichtlich, dass wir hier vor Ort einen großen Beitrag zur Energiewende leisten können. Denn eines ist klar: Klimaschutz und Wettbewerbsfähigkeit müssen frei von Ideologie sein und stattdessen mit einer klaren Strategie angegangen werden, um nachhaltig erfolgreich zu sein.“

v.l.n.r.: MdB Albert Stegemann, MdB Dr. Stefan Kaufmann (Innovationsbeauftragter der Bundesregierung für grünen Wasserstoff).
Bild: Team Stegemann