Win-Win-Situation für Klima und Energieversorgung durch Güllevergärung

Wahlkreis - 19. August 2022

Berlin. Noch bis Ende des Jahres 2023 werden emissionsmindernde Maßnahmen bei der Vergärung von Wirtschaftsdüngern gefördert, darüber informiert der regionale Bundestagsabgeordnete Albert Stegemann (CDU). „Allein das energetisch nicht genutzte Potenzial von Rindergülle liegt bei 521 Megawatt. Das entspricht mehr als der Leistung einer der Blöcke im Gaskraftwerk Lingen“, unterstreicht Stegemann die Bedeutung der Förderung. Die aktuelle Förderung ist ein Vorhaben der Vorgängerregierung.

In der landwirtschaftlichen Tierhaltung fallen tierische Exkremente wie Gülle, Jauche oder Mist in nicht unerheblichen Mengen an. Aufgrund ihres Nährstoffreichtums und der Humusreproduktionswirkung werden sie zu Düngezwecken eingesetzt. Die tierischen Ausscheidungen werden deshalb auch als Wirtschaftsdünger bezeichnet. Allerdings setzten diese Dünger bei der Lagerung und Aufbereitung klimaschädliche Emissionen wie Distickstoffoxid und Methan frei.

Stegemann appelliert daran, diese Emissionen für die Energieversorgung zu nutzen. Im Rahmen der neuen Förderlinie werden nun Investitionen von Biogasanlagebetrieben bezuschusst. Beispielsweise werden gasdichte Abdeckungen für Lager, klimafreundliche Sanierungsmaßnahmen von bestehenden Biogasanlagen und weitere investitionsbezogene Maßnahmen in diesem Bereich gefördert. Pro Betrieb und Investitionsvorhaben werden bis zu 200.000€ bezuschusst. Anträge für bauliche Maßnahmen können bis zum 31.12.2023 gestellt werden.

Zur Reduktion der Emissionen bei der Lagerung von Wirtschaftsdünger gilt die Biogastechnologie als die technisch und wirtschaftlich effizienteste Option. Aktuell werden in Deutschland rund 30% des Wirtschaftsdüngeranfalls in Biogasablagen zur Energieerzeugung umgesetzt. Dadurch sollen triebhausgasrelevante Emissionen in einer Größenordnung von etwa 1.5 Mio. t CO2-Äquivalent vermieden werden.

Die Förderung steht damit im Einklang mit dem Klimaschutzplan 2050 des Bundes, der eine deutliche Reduktion der Treibhausgasemissionen vorsieht. Für Stegemann ist dabei von zentraler Bedeutung, dass sich die Emissionen in der Land- und Ernährungswirtschaft am besten durch Innovationen senken lassen. „Statt etwa auf die Haltung von Kühen per se zu verzichten, sollten wir sie als zentrale Säule unserer Kulturlandschaft schätzen, das Methan so weit möglich reduzieren und ansonsten zur Stromerzeugung nutzen. Das ist am Ende eine Win-Win-Situation für alle“, unterstreich Albert Stegemann.

Gleichzeitig appelliert Stegemann an die Bundesregierung, zeitnah wirtschaftliche Perspektiven für Biogasanlagen vorzulegen, die verstärkt auf den Einsatz von Reststoffen wie Koppelprodukte aus der Nahrungsmittelindustrie oder Biotonnenabfälle und Wirtschaftsdünger setzen. Weitere Informationen finden Sie unter https://wirtschaftsduenger.fnr.de/