Nordhorn. Die Europäische Kommission sieht ein generelles Verbot von Pflanzenschutzmitteln in sogenannten „empfindlichen Gebieten“ vor. Das berichtet der Europaabgeordnete Jens Gieseke (CDU). Damit solle nach Auffassung der EU-Kommission die Biodiversität in Europa gestärkt werden. Neben den Naturschutzgebieten schließt das Verbot auch Landschaftsschutzgebiete ein. Damit betrifft ein Komplettverbot von Pflanzenschutzmitteln in Deutschland rund ein Viertel der bewirtschafteten Flächen. Gieseke lehnt den aktuellen Vorschlag ab. „Das ist ein Generalangriff auf unsere Landwirtschaft.“, so der Emsländer. Er wird sich im Gesetzgebungsverfahren gegen ein so weitreichendes Verbot aussprechen: „Die Entwürfe der Kommission schießen völlig über das eigentliche Ziel hinaus.“
Pauschale Verbote sind der falsche Weg und führen zu massiven Ertragseinbußen, meint auch der regionale Bundestagsabgeordnete Albert Stegemann (ebenfalls CDU). In Zeiten von extremer Trockenheit und Ernteausfällen sei dies völlig unangemessen. Bei einem Beschluss der geplanten EU-Verordnung drohen in Deutschland erhebliche Ertragseinbußen von jährlich rund sieben Millionen Tonnen Getreide.
Heimische Betriebe, die schonend wirtschaften und die Landschaft pflegen, stünden vor dem wirtschaftlichen Aus. Die Lebensmittelpreise würden aufgrund der künstlich herbeigeführten Verknappung weiter steigen. Selbst die Bundesregierung geht davon aus, dass mit einem solchen Pauschalverbot die Abhängigkeit der EU von Einfuhren, z. B. von Getreide, Obst oder Wein, steigt. „Das darf auch der Landwirtschaftsminister nicht zulassen“, so Stegemann.
Gieseke wies darauf hin, dass sich die Beratungen erst ganz am Anfang stünden. Dabei könnten Bürgerinnen und Bürger noch Ihre Meinung zum Gesetzesvorhaben bei der Kommission einreichen. Ein Link findet sich unter www.jens-gieseke.de/pflanzenschutz