Seit acht Jahren betreut die Flüchtlingsdiakonie Schüttorf der reformierten Kirchengemeinde in enger Zusammenarbeit mit der Kommunalverwaltung Geflüchtete. Dabei wird das Team von einer engagierten Mitarbeiterin aus der Ukraine unterstützt, die Fremdsprachenkorrespondentin war und Deutsch auf Muttersprachenniveau spricht. Gerade als Mittlerin für die vielen ukrainischen Geflüchteten ist sie eine große Unterstützung. Die langfristige Beschäftigung dieser Mitarbeiterin ist jedoch unsicher, da ein Teil der Finanzierung zeitnah ausläuft. Bei einem Gespräch sagt der örtliche Bundestagsabgeordnete Albert Stegemann (CDU) zu, nach neuen Bundesfördertöpfen Ausschau zu halten und für das Projekt vor Ort zu werben.
In Schüttorf engagieren sich ca. 100 Ehrenamtliche sowie insgesamt sieben Hauptamtliche in der Hilfe für Geflüchtete. Finanziert wird die Arbeit von der Samtgemeinde, der reformierten Kirchengemeinde, Drittmitteln und Spenden. Die Flüchtlingsdiakonie unterstützt die Geflüchteten unter anderem bei Deutschkursen, Behördengängen, durch eine Kleiderkammer und die Möglichkeit zur Ausleihe von Fahrrädern. Von den 700 Geflüchteten in Schüttorf stammen ca. 300 aus der Ukraine – hauptsächlich Frauen und Kinder, die vor dem Schrecken des andauernden Kriegs geflohen sind.
„Die Arbeit der Flüchtlingsdiakonie in Schüttorf ist ein hervorragendes Beispiel, wie es gelingen kann, Geflüchtete bestmöglich zu unterstützen und ihnen eine Perspektive zu bieten. Ich bin zutiefst beeindruckt von dem Engagement vor Ort und werde mich im Rahmen meiner Möglichkeiten dafür einsetzen, dass diese Arbeit langfristig finanziell unterstützt wird“, lobt Stegemann die Arbeit.
Die Flüchtlingsdiakonie sucht aktuell dringend neue Geldgeber, um die hauptamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter längerfristig beschäftigen zu können: „Die geflüchteten Menschen mussten ihre Heimat aufgrund von unerträglicher Not, Gewalt und Krieg verlassen. Diesen Menschen möchten wir zeigen, dass Sie bei uns in Schüttorf willkommen sind und wir sie in unsere Gemeinde integrieren wollen“, erklärt Pastor Johannes de Vries. Die Hilfsbereitschaft in Schüttorf bezeichnen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter übereinstimmend als „riesengroß“.
Wie gut die Arbeit gelingt, zeigt auch ein Buchprojekt mit dem Titel „Angekommen – Menschen in Schüttorf“, in dem viele vor Jahren geflüchteten Menschen ihre gelungenen Integrationsgeschichten erläutern. Viele haben sich mittlerweile ein selbstständiges Leben in der Grafschaft Bentheim oder dem benachbarten Emsland aufgebaut. Angesichts der bereits erfüllten Sprachkurse der VHS bleibt die Nachfrage an Integrationsanboten von Seiten der Geflüchteten allerdings hoch. Auch für Kleider- oder Fahrradspenden, die an die Menschen weitergegeben werden können, zeigt sich die Diakonie dankbar. Wer Sachgegenstände oder finanzielle Mittel spenden will, kann sich an direkt an die reformierte Kirchengemeinde in Schüttorf wenden.
Schlagwörter: Flüchtlingsdiakonie, reformierte Kirche, Schüttorf