Meppen. Die vielen Lieferengpässe in der gesamten Automobilbranche verlangsamen aktuell die Mobilitätswende. Das Unternehmen Autohaus Gebr. Schwarte, das mit insgesamt acht Standorten im Emsland, Ostfriesland und Ostwestfalen vertreten ist, beschäftigt dieses Thema seit Monaten. Zudem befürchtet das Unternehmen ein verfrühtes Auslaufen der Innovationsprämie für Fahrzeuge, die rein elektrisch oder hybrid angetrieben werden. Der örtliche Bundestagsabgeordnete Albert Stegemann (CDU) versicherte dem Unternehmen, sich für eine Veränderung bei der Abwicklung des Förderprogramms einzusetzen.

Um klimafreundliche Mobilität zu erweitern, unterstützt der Bund den Kauf von Elektrofahrzeugen durch eine Förderung. Der Staat hat im vergangenen Jahr mit der sogenannten „Innovationsprämie“ den Bundesanteil an der Förderung verdoppelt, um die klimafreundliche Konjunktur zu stärken. Laut Koalitionsvertrag der amtierenden Bundesregierung soll die Innovationsprämie in der derzeitigen Form allerdings nicht wie ursprünglich geplant bis 2025, sondern nur bis Ende 2022 fortgesetzt werden.

Das Autohaus befürchtet, dass viele Kunden im Laufe des Jahres unruhig werden, sobald sie erkennen, dass die konkrete Gefahr besteht, dass die Förderung wegbricht: „Mittlerweile haben wir für unsere Kunden gut 1000 Elektro- und Hybridfahrzeuge im Bestellprozess. Durch die russische Invasion der Ukraine, werden sich die eigentlich gerade reduzierenden Lieferprobleme, der Corona-/ Halbleiterkrise, wieder aufbauen, da die Ukraine weltweit einer der größten Produzenten von Kabelbäumen ist. Durch die Verunsicherung in der Kundschaft untergräbt das ganze Thema neue Bestellungen“, weiß Michael Lake, der Leiter des Online-Vertriebs des Meppener Autohauses.

Lieferengpässe untergraben Förderung – Stegemann fordert Programmänderung

„Der Sinn und Zweck der Innovationsprämie für Elektroautos und Hybridfahrzeuge wird derzeit untergraben, da viele Autos bis zu diesem Zeitpunkt nicht mehr zugelassen werden können und die Prämie somit entfallen wird. Das hindert viele Menschen an einem Umstieg auf umweltfreundliche Fahrzeuge und schafft völlig unnötige Planungsunsicherheiten für unsere mittelständischen Unternehmen und Kunden, die eigentlich aktiv an der Mobilitätswende teilnehmen wollen“, findet Albert Stegemann.

Eine Lösung für die Problematik würde beispielsweise durch eine Veränderung bei der Abwicklung gelingen. So schlug das Autohaus vor, dass das Verfahren sich beispielsweise an der Abwrackprämie orientieren könnte: Bei Kauf gebe es demnach die Zusage für die Förderung und nach der Zulassung dann die Fördersumme. „Wichtig ist einfach, dass die Prämie nicht mehr an die Zulassung gebunden ist, da die Lieferzeiten immer weiter in die Ferne rutschen“, meinen die Gebrüder Schwarte.

Stegemann hat das Thema bereits innerhalb der CDU/CSU-Bundestagsfraktion angesprochen, der er selbst im Vorstand beisitzt: „Die russische Invasion der Ukraine verursacht unsägliches Leid für Millionen unschuldige Ukrainerinnen und Ukrainer. Auch Deutschland ist von den Auswirkungen dieses Angriffskriegs, wenn auch in weitaus geringerer Form, betroffen: Steigende Preise für Energie, Nahrungsmittel und ernstzunehmende Lieferengpässe. Ich werde mich in diesem Zusammenhang für eine Veränderung bei der Abwicklung der Innovationsprämie einsetzen, damit eine aktive Teilhabe an der Mobilitätswende auch belohnt wird.“