Mit beeindruckenden Zahlen kann der Verein Eagle Eye Emsland e.V. auf seine erfolgreiche Arbeit in diesem Frühjahr zurückblicken. Während der Mahdsaison wurden insgesamt 229 Rehkitze aus den Feldern gebracht und so vor Erntemaschinen geschützt. Insgesamt 330 Felder mit einer Gesamtfläche von 1.673 Hektar konnten die Ehrenamtlichen mit Hilfe von Drohnen mit einer Wärmebildkamera absuchen und so zahlreiche weitere Jungtiere in Sicherheit bringen. Anlass genug für den örtlichen Bundestagsabgeordneten Albert Stegemann (CDU) die ehrenamtliche Arbeit zu loben und über weitere Verbesserungsmöglichkeiten zu diskutieren.

Drohnen mit Wärmebildkamera spüren Tiere auf und schützen vor dem Mähtod

Jedes Jahr werden Rehkitze und andere Tiere bei Mäharbeiten verletzt oder getötet. Mithilfe von moderner Drohnentechnik können Grünland- und Ackerflächen vor der Mahd abgesucht und die Tiere so vor dem Mähtod gerettet werden. Der örtliche Bundestagsabgeordnete Albert Stegemann (CDU) hatte sich bereits früh für eine Förderung dieser Technologie aus Bundesmitteln eingesetzt. Die Technik ist die derzeit effektivste Methode für die Wildtierrettung bei der Mahd.

Der Verein Eagle Eye Emsland e.V. arbeitet eng mit Landwirten und Jägern zusammen, um die Tiere vor dem Mähtod zu bewahren. So erklärt der erste Vorsitzende des Vereins, Conny Eilers: „Wir zählen zu den Pionieren der Kitzrettung mit Drohnen und haben bis heute über 750 Rehkitze aus den Flächen gerettet.“ Der Verein verfügt über zwei Industriedrohnen mit einer Wärmebildkamera (200-fachem Zoom). Zur Unterstützung der Einsätze steht den Mitgliedern ein Einsatzbulli mit einem 30-Zoll-Bildschirm und einer Powerbank zur Verfügung, die über Solar- und Landstrom geladen wird. Der Verein hat die Mittel durch Spenden und eigene Investitionen aufgebracht.

Im Einsatz ist Eilers bei den Rettungsaktionen meist schon mitten in der Nacht. Dann ist der Kontrast auf der Wärmebildkamera zwischen den Tieren und den noch kalten Böden besonders groß. So begannen seine Tage im Frühjahr regelmäßig gegen 02:30 morgens. Zur Aufspürung und Verlegung der Tiere sind Conny Eilers und seine Frau Britta dann zu Fuß mit einer Art Wäschekorb unterwegs. Nähere Infos zum Verein und zur Rehkitzrettung bei Conny Eilers unter Tel. 0175 9685740 und per E-Mail eilersconrad@gmail.com.

„Die Arbeit von Conny und Britta Eilers sowie allen weiteren Aktiven ist von großer Bedeutung für den Schutz der Wildtiere in unserer Region. Ich bin beeindruckt von diesem starken Einsatz und der technischen Expertise des Vereins“, betont Albert Stegemann. „Dafür bedanke ich mich herzlich. Mir ist es darüber hinaus wichtig, diese Zusammenarbeit zwischen dem Verein, unseren Landwirten und Jägern weiter zu stärken, um solche Rettungsmaßnahmen effektiv und nachhaltig durchführen zu können.“

In Niedersachsen konnten im vergangenen Jahr 149 Anträge für Drohnen vom Bund gefördert werden. Damit belegt das Bundesland in nationalen Vergleich den zweiten Platz. Eine Abfrage von Stegemann ergab, dass durch die Drohnentechnik in der letztjährigen Mahdsaison bis Juli bundesweit etwa 6.000 Rehkitze gerettet werden konnten. Zahlen für dieses Frühjahr liegen noch nicht vor.