Haselünne/Berlin. Welche Perspektiven hat die Tierhaltung im Emsland und in der Grafschaft Bentheim? Hierüber hat der Geschäftsführer der Initiative Tierwohl (ITW), Dr. Alexander Hinrichs, mit Vertretern vom Emsländischen Landvolk und dem CDU-Bundestagsabgeordneten Albert Stegemann auf dem Hof der Familie Föcke in Haselünne diskutiert. „Die Landwirte gehen beim Tierwohl aktuell enorm in Vorleistung. Die Bezahlung passt jedoch nicht. Daher sind nun alle Akteure gefordert, damit unsere Landwirtsfamilien eine faire Perspektive erhalten“, fasst Albert Stegemann zusammen.
Georg Meiners vom emsländischen Landvolk benannte die Sorgen und Nöte der Landwirte gegenüber Dr. Alexander Hinrichs. „Es fehlt heute an kostendeckenden Preisen und für morgen an Planungssicherheit und genehmigungsrechtlichen Spielräumen.“ Dr. Alexander Hinrichs zeigt viel Verständnis für die schwierige Lage: „Der gesellschaftliche und politische Druck auf Handel, Lebensmittelwirtschaft und Landwirtschaft nimmt zu. Nun geht es darum, unsere Partner angesichts der vielfältigen neuen Herausforderungen tatkräftig und verlässlich zu unterstützen, um auch weiterhin sichere, qualitativ hochwertige und für alle Seiten preislich angemessene Lebensmittel anbieten zu können. Dabei ist es wichtig, dass Wirtschaft und Politik partnerschaftlich an einem Strang ziehen.“
Neben seiner Tätigkeit bei der Initiative Tierwohl ist Dr. Alexander Hinrichs seit Mai Geschäftsführer der QS Qualität und Sicherheit GmbH, dem internationalen Standardgeber für Lebensmittelqualität.
An den Start gegangen ist die Initiative Tierwohl 2015. Mit ihr bekennen sich die Partner aus Landwirtschaft, Fleischwirtschaft, Lebensmittelhandel und Gastronomie zu ihrer gemeinsamen Verantwortung für Tierhaltung, Tiergesundheit und Tierschutz in der Nutztierhaltung. Die Initiative Tierwohl unterstützt Landwirte finanziell dabei, über die gesetzlichen Standards hinausgehende Maßnahmen zum Wohl ihrer Nutztiere umzusetzen. Mit über 10.000 Betrieben profitieren mittlerweile vier von fünf Hähnchen und Puten sowie jedes dritte Schwein in Deutschland. Sie ist damit weltweit eine der wichtigsten Plattformen in diesem Bereich.
Für Stegemann ist die Initiative das Fundament für noch mehr Tierwohl, flächendeckend. „Die ITW hat Vorbildcharakter bei der konkreten Umsetzung vor Ort. Wichtig ist, dass Landwirte nun eine Perspektive bei ihren Investitionen erhalten. Als CDU wollen wir keine Verbote, sondern werden den rechtlichen Rahmen schaffen, damit Landwirte mehr Tierwohl im Stall umsetzen dürfen und dafür auch verlässlich bezahlt werden.“