Eine spannende Zeit geht zu Ende. Praktikumsbericht von Marlene Wenderoth

Berlin, Generationengerechtigkeit - 23. Juli 2019

Vorab möchte ich mich bei dem super Team im Berliner Abgeordnetenbüro von Albert Stegemann, unserem örtlichen Abgeordneten, bedanken. Ich wurde sofort freundlich aufgenommen und es wurde sich immer um mich gekümmert. Fragen – egal welcher Art – durften gestellt werden und wurden auch beantwortet. Und das ohne dümmlich angeschaut zu werden. Ich habe mich wirklich wohl gefühlt und es hat mich auf vielen Ebenen bereichert.

Am 03. Juni 2019 war mein erster Praktikumstag. Ursprünglich sollte mein Praktikum aus zwei Sitzungswochen und zwei Nicht-Sitzungswochen bestehen. Die erste Woche war eine Sitzungswoche, das heißt: alle Politiker sind im Bundestag in Berlin vor Ort, schicke Kleidung stehen dann auf der Tagesordnung. Die erste Woche verging sehr schnell. Dadurch erhielt ich einen wirklich guten Eindruck in den Alltag eines Abgeordneten. In den Sitzungswochen ging es von einem Termin zum anderen und alles war super interessant und neu. Durch das vertraute Klima im Büro habe ich mich direkt aufgenommen gefühlt und konnte mich gut einleben.

Die zweite und dritte Woche waren Nicht-Sitzungswochen. Diese beiden Wochen waren etwas ruhiger. Albert Stegemann war nun im Wahlkreis unterwegs und wir haben ihn aus Berlin tatkräftig unterstützt. Dadurch habe ich viele neue Dinge kennengelernt. Durch die eigenständige Arbeit und Recherche habe ich einen ganz anderen Blickwinkel in die Arbeit eines Abgeordneten und in seinem Wahlkreis bekommen. Ich hatte die Chance die Politik mal von innen betrachten zu dürfen und meine eigene voreingenommene Meinung zu hinterfragen.

Die letze Sitzungswoche war noch interessanter, da ich schon in eine gewisse Routine kam und so auch die Themen, Sitzungen und Situationen ganz anders einordnen konnte. Die Möglichkeit, auch die Besuchertribüne im Plenum besuchen zu dürfen, habe ich sehr genossen. Die Politiker wirklich vor sich zu sehen und ihnen live zuzuhören, hat eine ganz andere Wirkung. Die Gewichtung, die die Argumente und die Diskussionen haben, wenn man mehr Wissen hat, ist eine ganz andere.

Ich hatte die Ehre mein Praktikum um drei Wochen zu verlängern. Über meine Antwort musste ich nicht lange nachdenken, denn die ersten vier Wochen waren so kurzweilig und haben mir persönlich so viel Spaß bereitet, dass ich sofort zugesagt habe. Dadurch lernte ich noch eine dritte Seite der Politik kennen. Es ging nun in Richtung Sommerpause und es war deutlich weniger los, aber trotzdem hatte das Büro noch einiges zu tun. Trotz der Tatsache, dass viele in der Parlamentspause und den niedersächsischen Sommerferien ihren verdienten Urlaub machen, war Herr Stegemann weiterhin im Emsland und in der Grafschaft unterwegs. Dadurch kamen wieder neue und vielseitige Aufgaben auf mich zu. Zum Beispiel habe ich Termine vorbereitet und gelernt wie wichtig es ist, sehr sorgfältig zu arbeiten. Die Büroarbeit war vielfältig und spannend. Sie hat mir die Möglichkeit gegeben, über mich hinauszuwachsen und beispielsweise Führungen im Bundestag selbstständig durchzuführen. Es wurde immer Vertrauen in mich gesetzt und ich durfte Verantwortung übernehmen.

Je ruhiger es wurde, desto mehr Zeit hatte ich auch für Berlin. Das Büro hat es mir möglich gemacht, dass ich auch die Hauptstadt eigenständig erkunden konnte.

Wenn man sich für Politik interessiert, empfehle ich, sich auch einmal von der anderen Seite zu informieren und nicht immer nur von vorne zu nörgeln. Die Politik und die Entscheidungen, die gefällt werden, sind so viel mehr als nur schwarz und weiß. Die Diskussionen sind, bis hin zur Entscheidung, vielfältig und müssen am Ende eine breite Masse von Menschen zufrieden stellen. Alle Seiten der Themen müssen betrachtet werden. Es ist nicht so einfach, wie es immer scheint. Das sollten wir immer im Hinterkopf behalten, bevor wir uns ein Urteil über die Politik bilden.

Ich habe für mich den Schluss gezogen, dass ich zwar noch nicht alles weiß, aber einen Einblick bekommen habe, wo und wie die Suppe gekocht wird. Das Praktikum war wirklich spannend und interessant. Ich hoffe, dass nicht nur ich von dieser Erfahrung profitiert habe, sondern dass auch das Berliner Büro unterstützen konnte.

Ich bedanke mich von Herzen bei dem tollen Team.

Eure Marlene