Salzbergen. Um den neuen Leiter des Kolping Bildungshauses und Kolping-Diözesansekretär Matthias Sierp im neuen Amt zu begrüßen, besuchte der CDU-Bundestagsabgeordnete Albert Stegemann das Gruppenhaus in Salzbergen. „Für mich ist dies ein Ort, der meinem Verständnis von Kirche entspricht – alle werden mitgenommen, können ihren Platz finden und niemand wird ausgegrenzt“, betont Stegemann, der selbst Kolpingbruder ist.
Im Dezember 2019 hat Matthias Sierp das Amt des langjährigen Leiters der Einrichtung, Markus Silies, übernommen. Durch die Corona-Pandemie verliefen die ersten 100 Tage in der neuen Wirkungsstätte anders als gedacht. Wo sonst zahlreiche Gruppen aller Generationen gemeinsam diskutieren, spielen und lernen, stehen heute nur leere Stühle. Erst langsam und mit kleineren Gruppen kann der Betrieb nach einer langen Pause wieder aufgenommen werden. Matthias Sierp lässt sich davon aber nicht unterkriegen: „Ich wurde sehr herzlich in Salzbergen willkommen geheißen. Die schwere Zeit werden wir auch überstehen und dann können wir wieder im Sinne Kolpings gemeinsam für ein lohnenswertes Morgen arbeiten.“
Bei dem Treffen mit dem CDU-Politiker Stegemann ging es auch um die politischen Bestrebungen des Bildungshauses: Vor gut einem Jahr wurde das Bündnis „Mehr Frauen in die Politik“ ins Leben gerufen, das Frauen Mut für ein politisches Mandat machen möchte. Mittlerweile sind zwanzig Partner Teil des Bündnisses. Sandra Rickermann erklärte Stegemann als Referentin des Bündnisses deren Ziele: „Wir wollen nicht primär eine Frauenquote oder ein Paritätsgesetz. Unser Ziel ist es mehr Frauen für die Kommunalwahllisten im Jahr 2021 durch Ermutigung zu gewinnen.“ Albert Stegemann bekräftigt beeindruckt: „Ich freue mich, dass sich so viele Verbände an diesem Bündnis beteiligen. Ich finde es wichtig, dass unsere Kommunalparlamente weiblicher werden. Trotzdem kenne ich als Parteimitglied und Ortsvorsitzender auch die Herausforderung Frauen für die Wahllisten zu gewinnen.“
Nicht nur im Emsland und in der Grafschaft beschäftigt man sich zunehmend mit dem Thema der Geschlechtergerechtigkeit in der Politik. Auch im Deutschen Bundestag und in der CDU wird derzeit viel über mögliche Entwicklungen diskutiert. Stegemann glaubt, dass oftmals die Lebensentwürfe und das politische Leben schwer miteinander zu verbinden sind: „Durch eine Quote bekämpfen wir nicht die Ursache des Problems. Bestenfalls hätten wir ein System, in dem wir über Frauenquoten nicht sprechen müssten.“